Erfolgreich qualifiziert für die Spannungsebene von 420 kV

Die neuen Kabelgarnituren von PFISTERER für 420 kV haben erfolgreich die Qualifikationsprüfung nach IEC 62067 absolviert. Der Typtest inklusive Wasserdichtigkeitstest der Muffe und der Präqualifizierungstest wurden in Kooperation mit dem griechischen Kabelhersteller Hellenic Cables Group durchgeführt.

Für die bei der Qualifizierung verwendeten einzeldraht­isolierten Kabel entwickelte PFISTERER den neuen effizienten Verbinder Frontcon.

Mit der offiziellen Qualifizierung, bei der alle nach IEC 62067 erforderlichen Tests erfolgreich verliefen, hat PFISTERER sein Hochspannungssortiment weiter ausgebaut. Die IXOSIL-Freiluft-Endverschlüsse und -Aufziehmuffen, die CONNEX-Kabelanschluss- und  -Geräteanschlussteile sowie die gasisolierte CONNEX-Muffe für die Spannungsebene bis 420 kV sind – wie alle Produkte des unabhängigen Garniturenherstellers – universell einsetzbar und kompatibel mit allen XLPE-Kabeln aller Anbieter. Damit bieten sie die Basis für effiziente Kooperationen.

Schnelle Montage einzeldrahtisolierter Leiter mit FrontCON

Die erste kabelspezifische Systemprüfung für 420 kV wurde gemeinsam mit Hellenic Cables Group durchgeführt. „Die Herausforderung bei diesem Projekt war nicht nur die Spannungsebene, die für uns neu war, sondern auch die einzeldrahtisolierten Leiter. Mit diesen speziell für die Übertragung hoher Ströme konzipierten Kabel wird der sogenannte Skin-Effekt verringert. Allerdings war die Montage bislang sehr aufwendig, da jeder Draht einzeln abgeschliffen werden musste. Das ist mit unserer neu entwickelten Verbindungstechnik nicht mehr erforderlich. Der Stirnseiten-Verbinder Frontcon ist einfach und schnell zu installieren und funktioniert sehr zuverlässig“, berichtet Michael Christen, Projektleiter Labor Business Unit PTS Cable von PFISTERER. 

Geprüft unter verschärften Bedingungen

Für die Qualifizierung wurden die CONNEX- und IXOSIL-Garnituren umfangreich getestet und geprüft. Dazu wurden beim Systemtests und bei der darauf folgenden Präqualifikation (PQ) nicht nur die Anforderungen des griechischen Netzbetreibers PPC, sondern die mehrerer europäischer Übertragungsnetzbetreiber berücksichtigt. Diese spezifischen Bedürfnisse machten die Test noch anspruchsvoller als sie es im Rahmen der IEC 62067 bereits waren. Beim Typtest, der im Hochspannungslabor der Universität Duisburg-Essen durchgeführt wurde, entspricht der Standard für die Phasen-Erde-Spannung des Kabels üblicherweise 220 kV. Da der griechische Netzbetreiber aber 230 kV fordert, wurden alle Prüfungen entprechend höher angesetzt. Dazu gehörte u.a. der Blitzstoß, der zunächst gemäß 420 kV bei 1.425 kv geprüft wurde, anschließend zusätzlich noch bei 1.550 kV, was zur 550 kV Spannungsebene gehört.

Realistische Simulation der Lebensdauer

Die auf den Typtest folgende einjährige Präqualifikation (PQ) simulierte die Lebensdauer der Garnituren von ca. 20 Jahren unter realistischen Bedingungen, etwa mit einer in der Erde vergrabenen Muffe. Um das aufwändige Verfahren durchzuführen, baute Hellenic Cables Group ein eigenes PQ-Testfeld im freien Gelände auf. „Ein wichtiger Punkt für die Kabelhersteller ist unsere Betreuung im Rahmen der Tests. Wir besitzen das Know-how und zudem sehr viel Erfahrung, da wir diese Qualifizierungen intern wie extern seit Jahrzehnten durchführen und mehrere solcher Prüfungen parallel im Jahr durchlaufen. Unser Service deckt im Prinzip das Projekt vom Anfang bis zum Ende ab, indem wir die Machbarkeit nachweisen, die Garnituren liefern und sie vor Ort montieren“, sagt Valentino Magnano, Projektleiter Business Unit PTS Cable bei PFISTERER.